Kein Platz für Mülltrennung? Keine Ahnung, wie das Ganze überhaupt funktioniert? Für dich sind Abfälle einfach nur Abfälle, und du fragst dich, warum man sie überhaupt trennen sollte? Vielleicht machst du es nur halbherzig, weil du die ganzen Regeln nicht kennst? Aber gleichzeitig nerven dich Plastikmüllberge und du bist ein erklärter Gegner von Plastikstrohhalmen?
Sieh die Mülltrennung nicht als lästige Pflicht! Sie ist wirklich einfach und hilft dir, Ordnung in deinem Zuhause zu schaffen. Die wichtigste Regel? Trenne recycelbare Wertstoffe von den Abfällen, die nicht wiederverwertet werden können.
Du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Wohin gehört der leere Milchkarton? In welche Tonne kommt der Pizzakarton? Muss das Senfglas vor dem Wegwerfen gespült werden? Und was passiert mit Essensresten? Wohin mit der Erde aus dem Topf deiner vertrockneten Basilikumpflanze? Diese und viele andere Fragen tauchen in fast jedem Haushalt auf. Deshalb ist Mülltrennung zu Hause so wichtig – und es lohnt sich zu wissen, wie man sie richtig macht. Hier bekommst du praktische Tipps, die dein Leben einfacher machen und gleichzeitig wertvolle Rohstoffe sparen.
1. Welche Wertstoffe werden getrennt?
In Deutschland gibt es fünf Hauptfraktionen:
- Gelbe Tonne/Gelber Sack: Kunststoffverpackungen, Metall
- Blaue Tonne: Papier, Karton
- Glascontainer: Altglas – getrennt nach Weiß-, Braun- und Grünglas
- Braune Tonne: Bioabfälle (Essensreste, Obst- und Gemüseschalen, Gartenabfälle)
- Schwarze Tonne: Restmüll
Glas kommt in öffentliche Glascontainer, nicht in die Hausmülltonnen. Manche Kommunen unterscheiden zwischen Weißglas, Braunglas und Grünglas, da diese Farben unterschiedlich recycelt werden. Blaue und rote Glasflaschen gehören ins Grünglas, weil sie in der Sortieranlage herausgefiltert werden können.
Ab 2025 wird in Deutschland auch die getrennte Sammlung von Textilien verpflichtend. Kaputte Kleidung, alte Bettwäsche oder Schuhe müssen dann in Sammelcontainer oder Recyclinghöfe gebracht werden.
2. Welche Wertstoffe werden getrennt?
Informiere dich über die Regeln in deiner Stadt. Jedes Bundesland, jede Kommune hat leicht abweichende Vorgaben.
Schaffe ein praktisches Mülltrennungssystem. Die wichtigsten Behälter sind für Restmüll und Bioabfälle, am besten leicht zugänglich in der Küche.
Überlege, welche Müllarten du am meisten produzierst. Glas, Papier oder Plastik? Platziere die entsprechenden Sammelstellen so, dass sie leicht nutzbar sind.
Wähle die passenden Behälter. Ein Korb für Papier, ein Eimer für Glas, ein Sack für Plastik – Hauptsache, das System funktioniert für dich.
Involviere deine Mitbewohner oder Familie. Besonders Kinder können spielerisch ans Mülltrennen herangeführt werden.
3. Was tun, wenn man wenig Platz hat?
- Müll öfter rausbringen – nutze Papiertüten für Papiermüll, wiederverwendbare Beutel für Plastik.
- Nutze clevere Mülltrennungssysteme für kleine Räume.
- Versuche, Verpackungsmüll zu reduzieren, indem du auf Nachfüllpackungen setzt.
4. Warum überhaupt Müll trennen?
- Gesetzliche Pflicht: Wer nicht trennt, zahlt oft höhere Gebühren.
- Umweltschutz: Recycling spart Rohstoffe und Energie.
- Ordnung: Weniger Chaos durch überquellende Mülleimer.
5. Was bedeutet „reine Form“?
Recycelt werden kann nur, was sauber sortiert ist. Ein Pizzakarton mit Fettflecken gehört in den Restmüll, ebenso wie ein Joghurtbecher mit Essensresten.
6. Glas ist nicht gleich Glas!
Altglas, wie Flaschen und Marmeladengläser, kann recycelt werden. Fensterglas, Porzellan oder Glühbirnen gehören in den Restmüll oder zum Wertstoffhof.
7. Aufdrehen, entleeren, wegwerfen!
Deckel ab, Inhalt raus, ab in die richtige Tonne – keine halbvollen Verpackungen entsorgen.
8. Nicht spülen!
Gläser und Plastikverpackungen müssen nicht ausgespült werden. Das spart Wasser und Energie.
9. Keine Etiketten abrubbeln, aber alles zusammendrücken!
Etiketten werden beim Recycling entfernt, aber Plastikflaschen und Dosen sollten zusammengedrückt werden, um Platz zu sparen.
Mülltrennung zu Hause ist einfach, wenn man ein paar Grundregeln beachtet. Mit der richtigen Organisation wird sie schnell zur Routine – und hilft, wertvolle Ressourcen zu erhalten.
Glas ist nicht gleich Glas – warum?
Glas aus Haushaltsgegenständen wie Trinkgläsern, Tellern, Karaffen oder Weingläsern besteht aus einer anderen Glasart als Verpackungsglas. Es hat andere Schmelzpunkte und chemische Zusammensetzungen, weshalb es nicht mit Glasverpackungen recycelt werden kann.
- Feuerfestes Glas, zum Beispiel Auflaufformen, gehört in den Restmüll.
- Thermogläser mit doppelter Wand bestehen aus Borosilikatglas und dürfen ebenfalls nicht ins Altglas.
- Fensterglas, Autoglas oder Duschkabinen bestehen aus speziellem Float- oder Sicherheitsglas und müssen zum Wertstoffhof gebracht werden.
- Spiegel enthalten oft eine Beschichtung aus Aluminium oder Silber und dürfen nicht in den Glascontainer.
In den Glascontainer gehören ausschließlich Verpackungsgläser wie Flaschen und Marmeladengläser – auch wenn sie zerbrochen sind. Trinkgläser, Keramik, Porzellan, Glühbirnen oder Brillengläser gehören in den Restmüll oder müssen gesondert entsorgt werden.
Falsch entsorgtes Glas kann das Recycling erheblich stören, da unterschiedliche Glasarten nicht gemeinsam eingeschmolzen werden können.
Drei wichtige Regeln für die richtige Mülltrennung:
Deckel abschrauben, entleeren, entsorgen
Bevor eine Verpackung entsorgt wird, sollte sie vollständig entleert werden. Halbleere Verpackungen verschmutzen das Recyclingmaterial und erschweren die Weiterverarbeitung.
Nicht spülen, Wasser sparen
Leere Verpackungen müssen nicht ausgespült werden. Glas, Plastik und Metall werden in den Recyclinganlagen gereinigt. Ein kurzes Auskratzen kann aber helfen, unangenehme Gerüche zu vermeiden.
Etiketten können bleiben, aber Flaschen zusammendrücken
Etiketten und Kleber werden in der Recyclinganlage entfernt. Plastikflaschen, Tetrapaks und Dosen sollten jedoch zusammengedrückt werden, um Platz in der Tonne zu sparen.
Zusätzliche Recycling-Fakten:
Altkleider können recycelt werden. Baumwolle und Polyester werden zu neuen Fasern verarbeitet, Wollstoffe oft neu gesponnen.
Kassenzettel aus Thermopapier sind nicht recycelbar und gehören in den Restmüll.
Pizzakartons gehören in den Restmüll, wenn sie mit Fett oder Essensresten verschmutzt sind.
Papierhandtücher und Taschentücher sind nicht recycelbar und müssen in den Restmüll.
Kristallglas und Porzellan dürfen nicht ins Altglas.
Kunststoffspielzeug gehört nicht in die Gelbe Tonne, sondern auf den Recyclinghof.
Styropor aus Lebensmittelverpackungen ist oft mit Essensresten verschmutzt und deshalb nicht recycelbar. Es gehört in den Restmüll.
Mit diesen einfachen Regeln wird Mülltrennung zur alltäglichen Gewohnheit und trägt dazu bei, Ressourcen zu schonen und den Recyclingprozess zu verbessern.